Mona von Halfbird vor dem Schaufenster des FeM Mädchenhauses in Frankfurt

Typo for Smiles und das FEM Mädchen*haus

Typo for Smiles, das heißt: Coole Kunstdrucke für den guten Zweck. Unsere Einnahmen werden direkt und komplett weitergeben an gemeinnützige Organisationen, die unbedingt gesehen und gehört werden sollten. Hier und jetzt: Das FeM Mädchen*haus

Jedes Jahr wollen wir mit unserer Typo for Smiles-Aktion gemeinnützige Organisationen unterstützen und ihnen etwas mehr Raum für Ihre Arbeit und Sichtbarkeit verschaffen. 

Typo for Smiles Poster Marie

2018 startete dieses Herzensprojekt, damals noch "analog", d.h. die ersten Typo for Smiles-Poster wurden noch allesamt handgedruckt. Mittlerweile ist auch dieses Projekt gewachsen und uns, bzw. Mona dabei fast auch über ihren lockigen Wuschelkopf... Eine Woche lang hat sie von morgens bis abends nichts anderes gemacht als: Stempeln. Ein Tag ist noch cool, vielleicht auch noch der zweite, aber ab Tag drei wirst Du irre! 🙃  

Mona von Halfbird druckt Typo for Smiles Poster Du bist toll

Was geblieben ist: Bei unserer Typo for Smiles-Aktion gibt es immer noch ziemlich coole Sprüche für Eure Wände und diese werden auch nach wie vor mit Monas handgeschnitzten Stempel auf Papier gedruckt. Nur halt einmal und nicht mehrere hundert Male. Danach werden sie als Kunstdrucke multipliziert. Die Auflage ist auf wenige Hundert Stück pro Motiv beschränkt, allesamt kommen handsigniert zu Euch nach Hause. Dieses Jahr waren die Motive: "Kein Kaffee, keine Witze", "Einfach machen, einfach machen, all die besten Supersachen", "Kinder kommt nörgeln, Essen ist fertig" und "Passt so". Wenn Ihr Glück habt, findet Ihre einige wenige Poster noch in unserem Shop!

Kinder kommt nörgeln Essen ist fertig Poster von Halfbird

Was sich jährlich verändert, aber im Grunde doch gleich bleibt ist: der gute Zweck der Aktion! Der komplette Erlös (das sind etwa 6€ pro A4-Druck, 10€ pro A3-Druck) werden jährlich (und jetzt kommt der kleine Unterschied:) an neue Organisationen gespendet, die wir Euch vorstellen möchten. In diesem Jahr: das FeM, ein Mädchenhaus in Frankfurt und Dein-Sternenkind, eine Initiative, die Eltern von Sternenkinder unterstützt und ihnen Erinnerungen schenkt. Zwei, wie wir finden, ganz wundervolle Projekte! 

Mona von Halfbird und Frau Kreja vor dem FeM Mädchenhaus in Frankfurt

Da das FeM Mädchen*haus hier quasi um die Ecke ist, sind wir alle gleich persönlich vorbeigekommen um Danke zu sagen und etwas Liebe und ein nicht unbeträchtliches Sümmchen Cash dazulassen, das wir dank Eurer Hilfe sammeln konnten. Frau Kreja hat uns dabei sehr viel über die Arbeit des FeM Mädchen*hauses erzählt und so kam uns der Gedanke, Euch ein bisschen mitzunehmen und das FeM Mädchenhaus sichtbarer für alle zu machen. Hier kommen also:

Unsere 7* Fragen an Frau Kreja:

Sie arbeiten für das FeM Mädchen*haus in Frankfurt. Für einen leichten Einstieg — erzählen Sie gerne etwas über sich und Ihre Arbeit. Seit wann arbeiten Sie dort, was sind Ihre Aufgaben und was bedeutet das FeM Mädchen*haus für Sie? 

Seit 2016 arbeite ich bei FeM und leite die Öffentlichkeitsarbeit und das Fundraising. Ich bin selbst Mutter von Teenagern und erhalte durch Hospitationen und Teamsitzungen Einblicke in die Arbeit unserer Pädagoginnen. Wenn ein Mädchen etwas traumatisches erlebt hat, es bedroht wird oder eine andere schlimme Situation durchlebt, weiß ich, dass sie bei uns sehr gut begleitet wird.

Für die, die zum ersten Mal von FeM Mädchen*haus hören — Was ist das FeM Mädchen*haus und an wen richtet sich Ihr Angebot? 

FeM bietet Mädchen und jungen Frauen im Alter zwischen 12 und 25 Jahren Beratung, Zuflucht, Schutz und Empowerment. Betroffene von Gewalt können sich direkt mit ihren Fragen und in akuten Notlagen telefonisch, per Mail oder über die Online-Beratung bei FeM melden. Auch Angehörige und Fachkräfte aus sozialen Berufen beraten wir. Unsere Empfehlung an Menschen, die etwas beobachten oder mitbekommen: Holen Sie sich lieber erst Rat und Expertise ein, anstatt vorschnell zu reagieren. Gewaltgeprägte Beziehungen sind sehr komplex und um der Betroffenen gut zu helfen, ist es notwendig, die nächsten dringenden Schritte zunächst mit einer Fachperson durchzugehen. 

Für die Mädchen, die vielleicht noch am Zweifeln sind — aus Angst, Scham oder auch aus dem falschen Glauben heraus, dass „ja noch nichts wirklich schlimmes passiert sei“, auch wenn sie es anders fühlen: Wo beginnt sexuelle oder psychische Gewalt für Sie und was würden Sie diesen Mädchen raten?

Wenn sich das Mädchen unwohl fühlt oder sich etwas für sie falsch anfühlt, wenn sie selbst nicht über die Situation entscheidet oder zu etwas gedrängt wird — all das sind Alarmsignale. Die einfachste und schnellste Möglichkeit ist, im geschützten und sichern Rahmen der Online-Beratung die Situation zu beschreiben und sich Rat einzuholen. Auch können sich die Mädchen per Mail oder telefonisch jeder Zeit an unsere Beraterinnen bei FeM wenden.

Welches Risiko stellen soziale Medien für sie da? Passieren sexuelle Übergriffe hier schneller und gibt es Möglichkeiten für junge Mädchen sich besser zu schützen?  

Es ist ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Für Social Media gilt daher grundsätzlich: Möglichst nichts über sich preisgeben, keine privaten Fotos hochladen und sich nur mit Menschen vernetzen, die einem persönlich bekannt sind.   

Frau Kreja, Sie und Ihre Kolleg:innen arbeiten sehr eng mit den Mädchen, die im FEM Mädchen*haus Zuflucht suchen, zusammen, hören Ihre Geschichten und fühlen Ihr Leid — Wieviel davon nehmen Sie abends mit nach Hause? Woraus ziehen Sie Kraft? Was macht Ihnen Hoffnung?

Die Mädchen, die bei FeM um Hilfe bitten, sind sehr mutig. Unsere Pädagoginnen helfen ihnen bestmöglich bei ihrem schwierigen Weg raus aus der Gewalt. Viele Mädchen sind unglaublich dankbar, manche halten lange Kontakt, es gibt sogar Frauen, die später Schutzengel* bei uns werden. „FeM hat mein Leben verbessert“, sagte mir neulich eine junge Frau. Darüber freuen wir uns sehr und es motiviert uns jeden Tag bei unserer Arbeit. Wir arbeiten bei FeM als Team ganz eng zusammen — hier stützen wir uns gegenseitig, teilen Freud, aber auch Leid.

Das FeM Mädchen*haus bietet auch Fortbildungsmöglichkeiten in den Bereichen Traumapädagogik, sexualisierte Gewalt, Alltagssexismus und Täter*innenstategien. An wen richtet sich dieses Angebot im Speziellen? Und was können die Teilnehmer*innen hier konkret für sich und ihre Arbeit mitnehmen? 

Unsere Fortbildungen richten sich an Fachkräfte aus der sozialen Arbeit und zugleich an alle Interessierte! Es gibt so wenig Allgemeinwissen zur strategischen Vorgehensweise von Täter*innen, zur Frage, warum es so große Tabus um sexualisierte Gewalt gibt und wie sie ausgehebelt werden können, wie vorgebeugt werden kann. Die meisten denken: „Das betrifft mich und meine Familie nicht“. Das ist falsch! Täter*innen sind in der Regel sozial hochkompetent, kommen aus dem eigenen Umfeld und daher ist es wichtig, sich mit sexualisierter Gewalt zu beschäftigen. Im Zentrum unserer Fortbildungen stehen Handlungssicherheit, Fachwissen und Vernetzung zwischen den Teilnhemenden.

Und die letzte Frage: Wenn das Leben doch irgendwie ein Wunschkonzert wäre, was wäre Ihr Wunsch für das FeM Mädchen*haus oder das Leben junger Mädchen im Allgemeinen? 

Dass die Gewalt gegen Mädchen und Frauen bitte endlich aufhört – und zwar jetzt direkt.

Das ist ein ganz wundervoller Wunsch, den wir von Herzen teilen. Danke liebe Frau Kreja für Ihre Zeit und stellvertretend für das FeM Mädchen*haus für Ihre so wichtige Arbeit!

Mona von Halfbird vor dem FeM Mädchenhaus in Frankfurt

Falls Ihr noch mehr über das FeM Mädchenhaus erfahren wollt, oder Ihr Euch vielleicht sogar angesprochen fühlt — hier ist der Link zum FeM Mädchenhaus. Und Frau Kreja hatte es in unserem Interview schon angedeutet, vielleicht habt Ihr ja auch Lust Schutzengel zu werden. Monatlich unterstützt Ihr mit 15 Euro* die Arbeit des FeM Mädchenhauses. Als Schutzengel erhaltet persönliche Einblicke in die Arbeit des FeM Mädchenhauses, habt die Möglichkeit Euch auf gemeinsamen Treffen (auch mit anderen Schutzengeln zusammen) auszutauschen und werdet aktiver Teil von etwas ganz, ganz Großartigem. Mehr Infos dazu findet Ihr hier.  

Das war's zum FeM Mädchenhaus, ein "Betriebsausflug", der uns echt bewegt hat. Schön, dass wir Euch kennenlernen durften!   

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