Wenn sich die Hosentaschen wieder beulen, Jacken und Mäntel nach dem Waldspaziergang über den Boden schleifen — dann ist der Herbst eingezogen und die Kastaniensaison ist eröffnet! Mutter Natur schenkt´s und alle Kinder so: hier!!!!! Eichhörnchen sind wirklich nichts dagegen! Was also tun mit den kleinen kugeligen Herbstfreunden? Einfach drauf los basteln. Wir haben es getan und entstanden sind dabei viele neue (und alte) Kastanien-Kunstwerke!

Bevor wir über Kastanien-Blumen reden oder darüber wie man mit Kastanien weben kann, lohnt es sich einen Blick auf die wohl elementarste Tätigkeit zu werfen, wenn es um das Basteln mit Kastanien geht: Dem Bohren. Und bei wem es jetzt schon "SSSSSSSSSSSSSSSST" im Kopf macht: Ja, ein Akkubohrer kann bei den Massen an Kastanien durchaus sinnvoll sein — Eure Handgelenke werden es Euch danken! Größere Kinder können den schon super alleine nutzen, für die Kleineren sind Hand- oder Kastanienbohrer eine sinnvolle Alternative — und für die zarten Fingerchen: Kastanienhalter.
Jetzt aber! Starten wir mal mit dem Kastanien-Klassiker: Kastanienspinnen oder dem "Kastanien Weben". Es wird schon seit Jahrzehnten in Waldorfschulen rauf und runter gewickelt, mir bringt es jedes Jahr auf´s Neue einen Riesenspaß und es ist definitiv der schönste Fensterschmuck im Herbst!
Eine einfache Schritt für Schritt Anleitung zum Kastanien Weben findet Ihr zum Beispiel auf dem Blog von feinslieb zum Nachlesen. Ideen, was ihr mit den fertigen Kastanien-Netzen so alles machen könnt oder wie sie sich ganz leicht abwandeln lassen, die kommen jetzt:
Kastanien-Schmetterlinge

Was in ner Runde als Spinnennetz funktioniert, das müsste doch eigentlich auch rechts und links gewebt ganz hübsch ausschauen? Um Euch die Antwort direkt vorwegzunehmen: Ja, das tut es! Herausgekommen sind lustige kleine Kastanienfalter. In unserem Beispiel wurde die Wolle auf jeder Seite um zwei Zahnstocher gewickelt, ihr könnt aber auch um drei oder mehr Stäbchen weben. Außerdem haben wir für die Fühler 2 weitere Löcher gebohrt und gedrehte Pfeifenputzer reingesteckt. Die Kulleraugen sind aus unserer gratis Druckvorlage (und hier nochmal für Euch verlinkt — Bitteschön!) und mit Klebefolie fixiert. That´s it. Das heißt, falls Ihr Eure Kastanien-Schmetterlinge fliegen lassen wollt, solltet Ihr noch ein weiteres Loch für ein Band einplanen oder es rechts und links an den Flügeln befestigen.
Und was passiert wenn man: ein Kastanien-Spinnennetz, ein paar bunte Holzperlen, buntes Garn und Kristalle zusammenwirft? Die wohl coolste Herbst-Version unserer...
Suncatcher
Letzten Endes liegt diese Idee so nah: Kastanien, Eicheln und Co. sind doch die schönsten Bastelperlen made by Mutter Natur. Wir haben sie für unsere Suncatcher um ein paar bunte und naturfarbene Holzperlen ergänzt, die wir dann abwechselnd auf unsere bunten Neonbänder von Garn und mehr gezogen haben. Wer Lust hat kann außerdem Filzkugeln mit Hilfe einer Nadel auffädeln oder die naturfarbenen Perlen oder Kastanien mit Acrylstiften bemalen. Kastanien-Spinnennetze lassen sich auch ganz einfach einarbeiten — dafür müsst Ihr lediglich noch vor dem Weben einmal die Kastanie durchbohren und dieses Loch zum Auffädeln aussparen. Und wo wir schon bei vorgebohrten Kastanien sind, daraus lassen sich auch ratzfatz die schönsten Kastanien-Blumen basteln. Und die kommen jetzt:
Kastanien-Blumen

Das Prinzip ist das gleiche wie bei den Kastanien-Spinnennetzen: Ihr bohrt in regelmäßigen Abständen Löcher rund um Eure Kastanie. Anstatt jetzt Zahnstocher zum Weben reinzustecken, schneidet Ihr Euch Pfeifenputzerdraht in etwa 5-7 cm Stücke zurecht und steckt diese wie kleine Blätter in die vorgebohrten Löcher.

Ein Loch spart Ihr dabei für den Stängel aus. Für dieses haben wir einen Holzspieß grün bemalt und als Blatt grünen Pfeiffenputzerdraht herumgewickelt. Und weil es so viel Spaß macht, gab es ein weiteres Paar Kulleraugen aus unserer Vorlage oben drauf. Fertig. Und weil ja bald Halloween ist, kommen jetzt:
Kastanien-Kürbis und -Gespenster

Für die Kastanien-Kürbisse ist eigentlich keine weitere Erklärung nötig: Kastanie anmalen, Loch für Ranke und Blätter bohren und dieses mit einem kleinen Zahnstocherstück und Pfeiffenputzerdraht verzieren. Und zum Schluss, Ihr könnt es Euch schon fast denken, Kulleraugen drauf.

Die Credits für die Kastanien-Gespenster gehen an, und es war ihm sehr wichtig, dass ich das hier auch ganz klar kommuniziere, meinen ältesten Sohn! Sie sind super leicht gemacht und ein gruseliger Hingucker auf jeder Halloweenparty.
Und wenn Ihr glaubt, dass die Kastanien-Kürbisse kinderleicht gemacht waren — dann habt Ihr noch nie Kastanien-Gespenster gebastelt: Loch, Holzspieß, Taschentuch, weißes Garn und Klebeaugen — fertig.
Kastanien-Pilze

Kastanienkette
Was also tun mit den Abermillionen gesammelten Kastanien, die noch nicht gewebt, aufgepickt oder bemalt wurden? Erstmal Bohren, viel Bohren. Dann immer abwechselnd an ein langes Band mit Holzperlen, Filzkugeln und Pop Poms auffädeln. Et voilà, oder auch Wimpelketten adé — Euren Flur, Eingang, Garten schmücken jetzt die buntesten Kastanienketten!
Abschließend ein kleines Kastanien-Rätsel und dann war´s das mit Kastanien-Content — aber nur bis zum nächsten Jahr, denn dann fallen sie wieder tonnenweise von den Bäumen: Unsere kleinen braunen, kugeligen Freunde!
Diese zwei Kastanien-Figuren hat mein Ältester gezaubert und ich liebe alles daran: Den Mut, auch große, scheinbar absurde Ideen anzugehen, die Kreativität und nicht zuletzt die grandiose Umsetzung — aber vielleicht bin ich da nicht ganz objektiv. 🙃 Jetzt aber zurück zur Frage: Wer sind die zwei Kastanien-Knaben hier?
