Halfbird-Magnetis — die coole Alternative zu Kletties, Magic Mags und Co.!

Mona, kannst Du auch Kletties? Vor einem Jahr war mir "Klettie" noch kein Begriff, wahrscheinlich hätte ich da noch an die kleinen, widerspenstigen Korbblütler gedacht, die man Freund:innen damals heimlich an die Klamotten geklettet hat. Dorfkind halt. Aber ab diesem Sommer haben wir auch ein Schulkind Zuhause und ich bin voll im Ranzen-Game!

Unsere Entscheidung für ein Tornister-Modell ist ziemlich schnell gefallen: Der blaue Kundschafter sollte es sein — ein ziemlich cooles Ding, das mich erstmal direkt zurück in meine eigene Kindheit katapultiert hat, in der man entweder AMIGO oder SCOUT getragen hat. Die Frage nach Kletties oder Magic Mags hat sich mir anfangs nicht gestellt, aber: Ich habe Euch Ergobag- und Step by Step- Eltern gehört und eine Möglichkeit gefunden modellunabhängige Schulranzen-Patches selber zu machen! Und das im Übrigen ganz ohne Nähen! Notizbücher und Stifte gezückt: Hier kommt die Einkaufsliste!

Was Ihr braucht:

• selbstklebende Magnete
• Schabracke (Vlieseinlage)
• wahlweise auch: Set aus Magneten und Schabracke
• Euer Lieblingsbügelbild oder -aufnäher
• Stoffreste
• Stoffschere
• Bügeleisen

Gut zu wissen:

In jedem Step by Step Rucksack sind bereits Magnete vernäht — testet also unbedingt vorher, welcher der passende Gegenpol ist, ansonsten wird das nichts. Physik und so.

Außerdem ist es hilfreich zu wissen, dass oben am Rucksack ein kleinerer Magnet vernäht ist, unten ein größerer. Das heißt für unser DIY: Oben halten eher kleinere Motive gut, die mit 1 selbstklebenden Magneten befestigt werden, unten funktionieren auch größere Motive gut, die mit 2 Magneten gehalten werden.

Bei allen anderen Ranzen-Modellen, seid Ihr bei der Position und Anordnung der Magnete flexibler. Hier müsst Ihr vorher nichts testen, außer vielleicht wo sich Euer Patch am besten macht. 

Eins gilt aber immer: Ihr solltet Magnete niemals bügeln!!! Diese verlieren so tatsächlich ihre Anziehungskraft — wieder was dazugelernt! 

Und zuletzt: Mit "Schabracke" ist gemäß Definition keine zänkische, alte Frau (oder Mann?!?!!!) gemeint und auch keine Satteldecke für Pferde. "Schabracke" ist eine Art Vlies, das zur Verstärkung von Stoffen verwendet wird. 

Bei der Auswahl Eures Bügelbilds oder Aufnähers solltet Ihr beachten, dass kleinere oder besonders filigrane Motive vielleicht noch zusätzlich einen Hintergrund brauchen um optimal anzuliegen. Das muss kein Nachteil sein, wie bei unserem Hai-Motiv. Hier funktioniert beides gut und ich kann mich nicht entscheiden, welchen Patch ich cooler finde!

Mit dem Step by Step-Rucksack sind manche Bügelbilder und Aufnäher nicht direkt kompatibel. Wie oben bereits erklärt, sind die Positionen der Magnet-Gegenstücke schon festgelegt und somit auch die grobe Form des Patches. Oben empfiehlt sich ein kleines Bügelbild und unten kann es etwas größer sein.

Und so funktioniert´s:

Laber Rhabarber — jetzt geht es endlich los!
Ihr beginnt mit dem Zurechtschneiden der einzelnen Teile: Legt dafür das Bügelbild/Aufnäher auf die Schabracke und schneidet sie grob in Form. Entsprechend der Schabracke schneidet Ihr anschließend auch ein Stück Stoff zurecht.
Nun wird der Stoff auf die Schabracke gelegt. Beachtet dabei bitte, dass die Schabracke eine glänzende Seite hat (Bügelbeschichtung) — hier muss der Stoff drauf. Legt dann noch ein feuchtes Tuch darüber und bügelt mit viel Druck auf Stufe 3 (160°) für 15 Sekunden gleichmäßig darüber. Anschließend 30min Auskühlen lassen!
Die Bügelbeschichtung an der Schabracke hat auch den Vorteil, dass der Stoff, richtig angebügelt, hinterher nicht stark ausfranst.

Nehmt nun euer Bügelbild (wahlweise Aufnäher) und bügelt es nach der mitgelieferten Anleitung auf die Seite der Schabracke auf.
Damit es keine Missverständnisse gibt: Direkt auf die Schabracke — auf die Seite, wo nicht im vorangegangenen Schritt der Stoff aufgebügelt wurde!
Von der Reihenfolge soll es später so angeordnet sein: Bügelbild (bzw. Aufnäher) auf Schabracke auf Stoff auf Magnet. Hier nochmal als Bild in der Zitronen-Patch-Variante:

Und weil Bilder mehr als Worte sagen: So sieht es aus, wenn unser Regenbogen-Bügelbild auf Schabracke trifft:

Jetzt könnt Ihr den fast fertigen Stoff-Patch ggf. noch etwas in Form schneiden — je nachdem wie sauber Ihr die einzelnen Teile zu Beginn zurecht geschnitten habt, kann das durchaus Sinn machen. 🙃

Nun findet die "Hochzeit" statt und der Stoff- und Magnetteil werden miteinander verbunden.
Dazu positioniert ihr Eure selbstklebenden Magnete auf dem Stoff-Patch, löst den Klebezettel von der Unterseite, legt ihn wieder auf Position und dann: Ordentlich festdrücken — bis die Finger weiß anlaufen (siehe Foto! 😁💪). Anschließend 1 Stunde ruhen lassen.
Je nach Größe des Patches empfiehlt es sich zwei Magnete anzukleben. Bei einem Magnet klebt ihr am besten mittig, bei Zweien am besten an den äußersten Stellen des Patches. 

Das war´s eigentlich auch schon. "Eigentlich", weil ich noch 2-3 Tipps mehr für Euch habe. 

Da wäre mal wieder der Step by Step- Ranzen: Hier bietet es sich an die Magnete für Euren Patch auf den Ranzen zu heften, die Klebefolie zu lösen und den Stoff-Patch dort schon mal leicht aufzudrücken, so dass sich Euer Magnet und Patch verbinden. Dann löst Ihr den fertigen Halfbird-Magneti vorsichtig durch schieben (nicht ziehen!)ab und drückt beides nochmal mit Schmackes auf dem Tisch (oder einer anderen harten Unterlage) fest. Wer´s auch hier lieber in Bildern mag, bitte sehr:

Wenn Ihr ein Halfbird-Magneti (so nennen wir unsere Ranzen-Patches jetzt einfach mal) für einen beliebigen Rucksack anfertigt und in der Position der Magnete frei seid — befestigt sie so gut es geht außen! Das sorgt dafür, dass der Patch perfekt anliegt und nichts an den Seiten "rumwabbelt" oder unschön absteht. Dafür sorgt natürlich auch die Schabracke, aber doppelt hält nun mal bekanntlich besser!  

Außerdem müsst Ihr für alle modellunabhängigen Magnet-Patches noch Gegenstücke erstellen, das funktioniert wie bei den Patches selber (nur ohne Bügelbild oder Aufnäher) und sieht ungefähr so aus:

Natürlich könnt Ihr statt Magneten auch auf die gleiche Weise Klett (wie zum Beispiel für die Ergo-Bags) anbringen. Achtet dabei nur darauf, dass sie ordentlich halten — Kleben reicht da meist nicht aus. 

Und zuletzt: Die Ruhezeit. Gebt dem Magneten einen Tag um sich mit dem Stoff zu verbinden.  

Ja und weil ich gerne mal von einer Idee zur nächsten springe und die Möglichkeiten meiner grenzgenialen Erfindungen auslote: Kühlschrankmagnete funktionieren so auch richtig gut — sei es nun als Stoff-Variante oder in Holz mit unseren ABC-Buchstaben oder Cake-Toppern! I like!