"Ausgerechnet Bananen ... Bananen verlangt sie von mir!" Ich kann gar nicht zählen, wie oft mir dieser alte Schlager zu Kleinkind-Mama-Zeiten durch den Hinterkopf tanzte - während das Tochterkind vor meinen Augen einen ganz realen Affentanz hinlegte. So wie sie heute sagt "Nachtisch geht immer", hätte sie damals sicherlich "Banane geht immer" gesagt. Wenn sie denn schon hätte sprechen können ... Aber wozu reden, wenn man auch brüllen kann?! Genau! Dass keine Banane keine Option ist, wusste so jedenfalls der halbe Block. Wann wir keine im Haus hatten auch.
Die Banane als Barometer der Elternschaft
Warum ich das überhaupt erzähle? Vor allem, wenn es hier doch eigentlich um die fünf ultimativen Tipps zur Verwertung überzähliger Bananen gehen soll und um die Geheimzutat für unschlagbar leckeres Bananenbrot? Ich hole derart aus, um meinen Standpunkt zu untermauern. Der da wäre: Nicht beschreibt den unweigerlichen Bruch zwischen dem Leben vor Kindern und dem Leben mit Kindern besser, als unser Verhältnis zur Banane! Überdramatisch? Keineswegs ...
Früher stand die Banane für gute Gesundheit oder gute Witze
Gerade brüllten wir noch – das Urteilsvermögen eventuell vom Alkohol getrübt – lauthals den schlechtesten aller Gwen-Stefani-Songs mit: "This Shit is Bananas!" Vielleicht schwadronierten wir beim Partysmalltalk über Andy Warhol und das berühmte Bananencover für The Velvet Underground. Oder wir lachten über die Banane als obstgewordenes Phallussymbol. Am nächsten Tag in der Mittagspause tappsten wir mit einer (EINER!) sorgsam ausgesuchten Banane aus dem Supermarkt. Die sollte uns dann später, während des Nachmittagstiefs mit so wertvollen Mineralien und Vitaminen wie Magnesium, Kalium und Vitamin B6 versorgen. Wenn wir dann später doch die vollkommen mineralien- und vitaminfreien Gummibärchen der lieben Kollegen inhalierten, sagten wir uns mit einem Schulterzucken: "Ist mir doch Banane!"
too much = matschig
Hach, was waren wir doch mal lässig. Aber ... sobald wir Kinder in unser Leben lassen, ist solch distanziert-Intellektueller bis ironischer Umgang mit der Krummfrucht natürlich passé. Wie fast alles im Leben, wird auch die Banane mit Kindern viel ... greifbarer. Und leider auch: matschiger.
Matschig, weil ... ja, warum eigentlich? Ist es nicht erst eine Minute her, dass das Kind ein Bananenmonster war, das mindestens zwei bis drei Stück am Tag vertilgte? Und hatten wir die Bananen dort drüben, die langsam selbst etwas monstermäßig aussehen, nicht gerade erst gestern besorgt? Wohl nicht.
Tolle Tricks gegen fiese Fleckfrüchte
Seit die Kinder also ein ähnlich Verhältnis zu ihrem Bananenappetit entwickelt haben, wie die Deutsche Bahn zur Pünktlichkeit – sprich: völlig unberechenbar –, wohnt hier regelmäßig das Bananenmonster. Und weil ebenjenes Bananenmonster ab einer gewissen Fleckigkeit die menschlichen Esser des Hauses sowieso nicht mehr anzieht, sondern höchstens noch Fruchtfliegen begeistert, hilft oft nur noch der ganz tiefe Griff in die Trickkiste. Also gibt es jetzt unsere Top 5 für die leidige, aber hinterher umso leckerere Bananenverwertung:
Bananenbrot
Schon klar, ist eigentlich kein Brot, sondern Kuchen. Rezepte dafür hat nach diversen Lockdowns und Quarantänen vermutlich jeder mindestens drei in der Schublade. Deswegen gibt´s hier kein Rezept (wer doch eins braucht: dieses Bananenbrot mit brauner Butter ist der Knaller!). ABER: schmeißt – egal welches Bananenbrot-Rezept euer Favorit ist – weiße Schokolade rein. Und zwar viel davon. Lasst die Schokostücke schön groß, denn der Rand der Schokostücke karamellisiert beim Backen und bei großen Stücken weißer Schokolade bekommt ihr von allen Geschmäckern etwas: karamellig, schokoladig, cremig. Lecker!
Bananenquark
Machte Mutti schon in den 80ern – anscheinend ist das mit den Fleckbananen kein modernes Problem. Damals kam zu den gematschten Bananen und Quark noch rohes Eigelb, aber das lassen wir aus hygienischen Gründen lieber. Sahne oder griechischer Joghurt machen auch schön cremig. Was aber noch genauso gut schmeckt wie damals: Raspelschokolade Zartbitter.
Bananenkekse
Ihr wisst schon, diese Kekse aus zwei Zutaten (Banane, Haferflocken), die absolut nicht nach Keksen schmecken, dafür aber bei jedem zuckerfreien Babybuffet erlaubt sind. Weil aber sogar viele Kleinkinder sie pur nicht gern essen, bieten sie sich für ein Upgrade an. Das ginge, natürlich, auch mit Schokolade (ihr erkennt hier das Muster). Besser aber noch schmecken Sie mit grob gehackten Mandeln oder gemischten Nüssen als warme, knusprige Nusshaufen, zusammengehalten von ein bisschen Bananen-Haferflocken-Teig, frisch aus dem Ofen. Für Babys und Kleinkinder, die natürlich noch keine Nüsse essen sollten, könnt ihr die Bananenkekse ja weiterhin in der Basic-Version backen.
Bananenmilch(shake)
Ein bis zwei Bananen, ein Becher Milch, ein Pürierstab: Voilà, fertig ist das Frühstück für Frühstücksmuffel. Süßer wird's mit Honig oder Vanillezucker, sämiger und gehaltvoller mit Schmelzflocken. Und wenn die Familie da noch nicht jubelt: Mit einer Kugel Vanilleeis wird ein erstklassiger, cremiger Milchshake draus. Das ist dann vielleicht nicht mehr ganz frühstückstauglich, schlägt vom Gesundheitsfaktor den Shake der Fastfoodkette aber immer noch um Längen.
Nicecream
Vegetieren noch Bananen im Gefrierfach rum? Aufgetaut werden die ja mal sowas von schlonzig, dass einem leicht der Appetit vergeht. Wer sie aber gar nicht erst auftaut, sondern gefroren in einen leistungsstarken Mixer wirft, wird auch ganz ohne Zusätze mit cremigem Bananeneis belohnt. Schnell aufessen, weil: absolut lecker! Und es schmilzt schnell. Aber mal abgesehen davon (und davon, dass man den Mixer rausholen und hinterher auch wieder sauber machen muss) ist Nicecream wirklich schon sehr nice!
Was natürlich auch noch sehr nice ist: schöne Bananen-Designs von halfbird! Denn die supersüße (und noch gar nicht fleckige) Banane mit Brille gibt es als Bio-Tattoo, als spülmaschinenfester Sticker, als Sticker auf Recyclingpapier oder als Aufnäher bzw. Bügelflicken.