Dann schrei(b) doch! Was passiert eigentlich, wenn man Mona ärgert?

Wenn du Fehler machst, die dir beinahe das Genick brechen

Eigentlich ... soll das hier kein Jammer-Post werden. Aber: manchmal fühlt es sich schon zum Heulen an, Unternehmerin zu sein. Denn Unternehmerin zu sein ist nicht immer leicht! Keiner wird da reingeboren. Beziehungsweise ich wurde da nicht reingeboren. Ich habe es gelernt und ich lerne es noch. Und manchmal weiß auch ich nicht weiter. Dann weiß ich nur eins: Gefühle wollen raus. Keine Ahnung, was ich da in meiner frühkindlichen Bildung wohl vergessen habe, mitzunehmen ...

Es kann also gut sein, dass ich am Morgen noch himmelhochjauchzend durch die Stadt radele und am Nachmittag wild fluchend bei der Post stehe. Und dann? Ich fange mich. Ich sammel mich. Ich finde eine Lösung, um weiter zu machen.

Gerade muss ich das wieder tun – aber diesmal lässt die Dimension mir die Knie weich werden.

 Die Krise ignorieren? Funktioniert leider nicht ...

Diese Krise, die gerade einfach alle spüren, hinterlässt auch bei mir Spuren. Mit mittlerweile sechs Mitarbeiteri*nnen trage ich mehr Verantwortung denn je und spüre, was es heißt, eine mittelständische Unternehmerin zu sein. Da kann man morgens nicht einfach denken „nach mir die Sinnflut, sitze ich eben meine Zeit ab und mache danach Feierabend.“ Wenn ich beginne zu stagnieren, tut das auch mein Unternehmen und damit meine Mitarbeiterinnen, die auf mich angewiesen sind. Ja, mich.

Hätte ich mal bloß einen „Wie werd ich Unternehmerin“-Kurs belegt ;)

Nachhaltigkeit macht alles noch schwerer

Da bin ich nun also ...

... und werde seit Wochen nur mit Preiserhöhungen bombardiert. Verhandlungsbasis? Kann man das essen? Ach, und rechnen Sie bitte mit Lieferzeiten von 2-24 Monaten!

Druckerzeugnisse hätte ich mal lieber gar nicht erst im Sortiment. Schlimmer ist nur noch, dass ich Vollpfosten so viel Wert auf Nachhaltigkeit lege. Denn an Recyclingpapier kommt man im Moment nur schwer – und wenn ich es dann doch bekomme, dann meist in Einzelteile zerlegt, in einem Paket, dass nur noch schwer als solches erkennbar ist. Ihr merkt schon, das Beispiel mit der Post eben war nicht aus der Luft gegriffen ...

Das geht an die Reserven

Kundenservice bei Druckereien wurde anscheinend abgeschafft, und ich musste schon Sätze hören wie: Sie sind selbst schuld, dass ihre Karten Abdrücke auf der Rückseite haben! Sie hätten ja eine Folienbeschichtung dazu bestellen können.“ Das raubt einem dann die restlichen Reserven.

Anscheinend kommen sehr viele wohl noch sehr viel weniger mit der Krise klar als man selbst ... würde ich gerne denken. So ganz großzügig. Aber leider kommt gerade schon der nächste Knall:

Es passiert etwas, das man schon lange im Hinterkopf hatte, sich aber trotzdem erfolgreich vor der Auseinandersetzung damit gedrückt hat: Instagram dreht den Hahn zu.

Soziale Medien? Benehmen sich aktuell nicht sonderlich sozial ...

Die Reichweite fährt auf die Malediven und beschließt dort zu bleiben. Und ich muss ehrlicherweise zugeben: Ich bin selbst schuld daran. Nicht an den Veränderungen von Instagram. Aber daran, dass ich nicht den ersten Schritt gegangen bin. Dass ich mich nicht als Erste verändert habe. Ich habe mich jahrelang auf ein Pferd verlassen – wohl wissend, dass das nicht gut ist. Ich habe nicht gehandelt.

Jetzt hab ich den Salat. Lecker ist der nicht.

Denn ja, wir generieren fast 90 % unserer Aufträge über diese Plattform. Seit Wochen liegt unsere Reichweite bei 30%. Wer rechnen kann, weiß, was das bedeutet, oder?

Instagram als Igel

Wie das so ist, passiert das natürlich genau dann, wenn es am härtesten einschlägt. In der Krise. Mit drei kürzlich neu eingestellten Mitarbeiterinnen. Denn der Igel kackt ja bekanntlich immer auf den größten Haufen ...

Was also nun?

Heulen! Schreien!

Weitermachen.

Ein Liebesbrief an die Fehlerkultur – und euch!

Ich habe einen Fehler gemacht und bin stehen geblieben. Ich habe mich um notwendige Veränderungen drum herumgemogelt, aus purer Angst heraus, etwas Neues zu beginnen, von dem ich nicht weiß, wie.

Damit ist jetzt Schluss! Weil Schluss sein muss, damit es wieder anfängt.

Wir brauchen einen Newsletter. Einen Liebesbrief von mir an euch. Etwas, womit wir weiter kommunizieren können, das völlig unabhängig von Plattformen wie Instagram ist.

Ehrlicherweise würde ich euch lieber einen handschriftlichen Brief senden, statt eines Newsletters. Aber bei mittlerweile über 5.000 Kund*innen könnte das dramatisch enden.

Dann sind wir eben einfach netter

Hilft also alles nix.

Wir machen das jetzt. Auch wenn sich mir die Nackenhaare schon bei dem Wort Newsletter aufstellen. Aber wisst ihr was: ich nenne ihn ab sofort einfach Netterletter, weil er einfach netter sein wird als News.

Wenn wir euch schreiben, dann mit Liebe, mit Ehrlichkeit, mit Mehrwert, mit Transparenz, mit Emotionen, Produkten, Ideen, Monas Wahnsinn und vor allem einem: Persönlichkeit!

Augen auf, wir freuen uns drauf!

Einen Teufel werde ich tun, diese Möglichkeit, mit euch zu kommunizieren, nicht zu nutzen.

halfbird, das bin nicht mehr nur ich, Mona. Das sind mittlerweile auch Nikola, Patricia, Marie, Katharina, Jessi und Anna Lena und all die vielen tollen Menschen, die mit uns kooperieren. Denen bin ich das schuldig, meinem Schweinehund eine Arschtritt zu verpassen.

Also Augen auf, wenn es bald heißt: Netterletter bitte hier abonnieren!

Wir sehen uns auch jenseits von Instagram!

Ich geb sowieso erst auf, wenn die Krise geschafft ist und ich mit 65 auf meinem Gartenstuhl in meinem eigenen kleinen Wäldchen sitze.

Bis dahin: Bleibt kreativ – wir bleiben es auch!

Eure Mona
(deren Unternehmen manchmal eben auch eine große Schublade voller Emotionen ist ...)